Proximity

Die Körperinstallation „proximity“ ist 2020 in der Coronazeit entstanden und behandelt das Thema von Abstand und Nähe.

Die Stahlkonstruktion liegt auf den Schultern auf, mit einem Radius von 1,5 Meter Abstand zu den Seiten. Dabei passt sich die Konstruktion mit jedem Schritt an und schwingt mit mir, bewegt meinen Körper und ich lerne, mich mit ihr zu bewegen.  Im Rahmen einer Performance im öffentlichen Raum bin ich am 5. Juni 2020, mit dieser Installation auf den Schultern durch die Bonner Innenstadt gelaufen. Durch diese Erfahrung bekam ich einen wirklichen Eindruck davon, was 1,5 Meter Abstand bedeuten. Dabei war es spannend, sich den Reaktionen der Passanten auszusetzen in einer Zeit, wo niemand wusste, wie nah zu nah ist und was es im alltäglichen Leben bedeutet, den richtigen Abstand zu halten. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich mein Körperbewusstsein und das Raumverständnis durch das Tragen der Installation verändert. Die Grenzen des eigenen Körpers verschwinden zunehmend, erweitern sich, während der Raum innerhalb des Reifens immer mehr zum eigenen Erlebnisbereich wird. Die kleinsten Bewegungsimpulse werden von dem Stahl übernommen, bringen es in Schwingung, in Bewegung, auf die ich wiederum mit meinem Körper eingehen muss. Und so entsteht ein (Bewegungs-) Dialog zwischen Objekt und Körper.

Steckbrief

Titel: proximity

Künstlerin: Nele Dorn

Jahr: 2019

Maße: Stahlreifen – 3 Meter Durchmesser

Material und Technik: Performance im öffentlichen Raum